SALZ. TON. GRANIT.
Über nukleare Vergangenheiten
und strahlende Zukünfte
Logo: SALT.CLAY.ROCK.
Künstlerische Forschung
und Ausstellung

Diskussion: Wie ist es, eine klimaneutrale Veranstaltung zu organisieren?

Es folgen zwei Beispiele für von uns organisierte Veranstaltungen und die Überlegungen, die wir angestellt haben, um sie klimaneutral zu gestalten.

Um unsere Research Assembly im November 2023 auf klimaneutrale Art und Weise zu organisieren, haben wir die folgenden Maßnahmen umgesetzt:

Mobilität: Wir haben Gäst_innen eingeladen, die mit dem Zug oder dem ÖPNV zu dem Treffen kommen konnten und haben daher Teilnehmende aus Berlin und Umgebung bevorzugt.

Unterbringung: Wir haben Unterkünfte in einem klimaneutral-zertifizierten Hotel gebucht und haben Gästinnen darum gebeten, falls möglich bei Freundinnen zu übernachten.

Catering: Wir haben Bio-Produkte für unser Catering bezogen und für das Mittagessen mit dem Künstler Pepe Dayaw (Nowhere Kitchen) zusammengearbeitet, der in seiner Koch-Performance gerettete Lebensmittel verwendet.

© Nihad Nino Pušija / Research Assembly SALT. CLAY. ROCK

Display der Recherche-Ergebnisse: Um die Ergebnisse unserer kuratorischen Recherchen im Raum zu präsentieren, haben wir vorhandene Materialien verwendet, inklusive der Materialien von vorhergegangenen nGbK-Ausstellungen, Lagerfunden und Material, das wir bei anderen Berliner Institutionen ausgeliehen haben.

Die Darstellung der Recherche-Ergebnisse auf der Research Assembly © Nihad Nino Pušija

Wiederverwendbare Design-Elemente: Unsere Grafik-Designerin hat textile Objekte entworfen, die von ihren Recherchen zu nuklearer Symbolik inspiriert wurden. Diese Werke konnten später als szenografische Elemente für weitere Veranstaltungen im Rahmen unseres Projekts genutzt werden.

Unsere radioaktive Katze in Boda, Ungarn © Virág Major-Kremer / SALT. CLAY. ROCK

Im Sommer 2024 haben Csilla Nagy und Rita Süveges ein Treffen mit Diskussion und gemeinsamem Ton-Brennen mit dem Titel „Die Zeit überdauern. Artist-led field trip und gemeinsames Tonbrennen“ in der ländlich gelegenen Stadt Boda in Ungarn organisiert. Die Veranstaltung fand auf einem Feld neben dem kleinen Park der Stadt statt, das von Schildern zur örtlichen Geologie, zu Minen und nuklearer Lagerung gesäumt ist. Während der Veranstaltung wurde gemeinsam Ton gebrannt. Außerdem fand ein Gespräch mit lokalen und regionalen Persönlichkeiten statt. Was waren im Hinblick auf die Klimaneutralität die Dinge, über die wir bei der Organisation dieser Veranstaltung nachgedacht haben?

Zuallererst die Materialien. Egal, ob er gekauft oder gefunden wurde: Ton gilt als erneuerbare Ressource. Treibhausgase werden nur freigesetzt, wenn er mit einem Bagger ausgegraben wird, aber das war bei uns nicht der Fall. Nachdem die Künstler_innen überlegt hatten, den vor Ort vorhandenen Ton zu nutzen, haben sie sich deswegen dazu entschlossen, ihn lieber zu kaufen, auch um eine bestimmte Qualität der Skulpturen zu gewährleisten.

© Gergely Ofner / Csilla Nagy & Rita Süveges: Overcoming Time, 2024 / SALT. CLAY. ROCK

Nach Boda konnten wir mit einem Hybridauto fahren und die erste Teilstrecke von Berlin aus mit dem Zug anreisen, was den CO2-Fußabdruck unserer Reise reduziert hat. Viele Teilnehmende der Veranstaltung – auch der Kameramann und die Skulpturen – kamen jedoch mit dem Auto. Insofern wir deren Anreisewege nicht rekonstruieren konnten, mussten wir diese Reisen am Ende aber nicht bilanzieren.

© Virág Major-Kremer / SALT. CLAY. ROCK

Zusätzlich zum Ton mussten wir das Holz mitdenken, das zum Brennen gebraucht wurde. Vom Bürgermeister erhielten wir Holz aus der Region, eine nachhaltige Ressource, die keine Auswirkung auf unser Emissionsbudget hatte.

© Virág Major-Kremer / SALT. CLAY. ROCK

Wir haben Essen angeboten, also mussten wir auch den CO2-Fußabdruck des Essens mitdenken, das wir serviert haben. Das Essen wurde von Frauen aus der Stadt zubereitet.

© Virág Major-Kremer / SALT. CLAY. ROCK

Dies ist das End-Ergebnis des Ton-Brennens: Keramik-Blöcke, die nach dem Vorbild von nuklearen Brennelementen modelliert wurden.

© Gergely Ofner / Csilla Nagy & Rita Süveges: OvercomingTime, 2024 / SALT. CLAY. ROCK