SALZ. TON. GRANIT.
Über nukleare Vergangenheiten
und strahlende Zukünfte
Logo: SALT.CLAY.ROCK.
Künstlerische Forschung
und Ausstellung

Herausforderung: Kuratieren und Veranstalten ohne Langstreckenflüge

Für einige von uns im Kollektiv SALZ. TON. GRANIT war es eine kulturell transformative Entscheidung, keine Künstler_innen und Redner_innen einzuladen, die dafür hätten fliegen müssen. In Kunst und Politik wird seit einiger Zeit über diese Frage debattiert. Das Argument, dass Menschen nicht über den Ozean fliegen sollten, um eine Konferenz oder eine Ausstellung zu besuchen, zielt darauf ab, dass ein lebenswerter Planet wichtiger ist als der Wunsch, kulturell berühmte Persönlichkeiten dazu einzuladen, an einem Event teilzunehmen oder dazu beizutragen. Der Gegenvorschlag – die Förderung regionaler Stimmen, die anspruchsvollere Event-Anfragen übernehmen können – ist transformativ, denn er legt nahe, dass nicht alle Events mit großem Budget mit den bekanntesten Menschen besetzt werden müssen. Kulturveranstaltungen können Debatten auch mit weniger bekannten Leuten voranbringen, deren regionale Vernetzung und weniger bekannte Ansätze viel zu bieten haben.

Für unsere Ausstellung gab es kein konsequentes Flugverbot, wir haben lediglich festgestellt, dass es genug lokales und regionales Wissen und kreative Talente gab, sodass wir keine Flüge buchen mussten. Tatsächlich gab es bei unserer Research Assembly 2023 einen Beitrag – und zwar von Eglė Rindzevičiūtė, einer Wissenschaftlerin aus dem Vereinigten Königreich – der über Zoom gehalten wurde. Von ihr abgesehen hätten wir keinen Grund gesehen, jemanden einzufliegen. Wir waren uns aber im Allgemeinen darüber einig, dass unsere Research Assembly nicht von Online-Vorträgen dominiert sein sollte, da wir alle Präsentationen in Präsenz aufgrund ihrer Gelegenheit zu anschließenden, informellen Gesprächen wertschätzen.