Exhibition research display object 4: Wismut/Bismuth
09.12.24
Wismut [oder Bismut] ist ein nicht-radioaktives Schwermetall, das ebenso wie Uran oftmals in Verbindung mit Zinn- und Silbererzen vorkommt und auch im Erzgebirge zu finden ist. Im Erzgebirge, u.a. in Johanngeorgenstadt und Schlema, wurde unter sowjetischer Besatzung und nach dem Abwurf der US-amerikanischen Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki unmittelbar nach dem Ende des zweiten Weltkriegs der Abbau von Uran wieder aufgenommen, da bekannt war, dass es hier große Uranvorkommen gab. Damit war das nukleare Wettrüsten in vollem Gange.

Die Wismut AG, eine Firma, die extra für den Abbau von Uran gegründet wurde, erhielt ihren Namen vom unbedenklichen Schwermetall. Der Name diente lediglich zur Tarnung, denn die Wismut AG wurde schnell zum wichtigsten Uranproduzenten der Sowjetunion. Anfangs waren die hohen Produktionszahlen auch auf die Arbeitsverpflichtung von Kriegsgefangenen zurückzuführen. 1953 wurde die Wismut AG liquidiert und als Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) neu gegründet und war eine wichtige Arbeitgeberin in der Region. Mit der Wiedervereinigung wurde die Wismut in eine GmbH umgewandelt und damit auch das Ende des Uranabbaus beschlossen. Tausende Arbeitsplätze gingen infolgedessen verloren. Heute ist die Wismut GmbH mit der Aufgabe der Sanierung der Uranbergbauhinterlassenschaften betraut. Dies scheint eine unendliche Aufgabe, da durch den Bergbau enorme Umweltschäden in der Region verursacht wurden, für deren Reparation es teilweise noch keine Lösungen gibt.