SALZ. TON. GRANIT.
Über nukleare Vergangenheiten
und strahlende Zukünfte
Logo: SALT.CLAY.ROCK.
Künstlerische Forschung
und Ausstellung

Exhibition research display object 15:

12.03.25

Während unserer Recherchereisen in Ungarn besuchten wir unter anderem das Kernkraftwerk in Paks und das Endlager für schwach- und mittelradioaktiven Abfall in Bátaapáti - von diesen Orten stammen die hier gezeigten Schutzanzüge. Wir trugen solche Schutzkleidung beispielsweise im Reparatur- und Schulungszentrum des Kernkraftwerkes in Paks. Im Schulungszentrum befinden sich ein echter Reaktor und eine nukleare Dampferzeugungsanlage, die für die Ausbildung von Fachpersonen genutzt werden. Da der Reaktor im Trainingszentrum noch nie in Betrieb war, besteht keine Gefahr, radioaktiver Strahlung ausgesetzt zu sein oder mit dieser direkt in Kontakt zu kommen.

Nach dem Besuch des Trainingszentrums wurden wir einer Sicherheitskontrolle unterzogen und besichtigten einen der Reaktorblöcke des Kernkraftwerkes. Interessanterweise mussten wir hier lediglich nur Helme tragen. Obwohl uns versichert wurde, dass in den Bereichen für die Besucher_innen keine Gefahr besteht, war die Strenge der Sicherheitsauflage ein wiederkehrendes Thema der Führung. Das Unbehagen wurden wir demnach nicht los, während wir durch diese riesigen Maschinen navigierten, die eine so unsichtbare und doch mächtige Gefahr bergen. Am folgenden Tag mussten wir erneut Schutzkleidung anziehen, dieses Mal in Bátaapáti. Mit Gummistiefeln, Warnwesten und Helmen, die uns von der Anlage zur Verfügung gestellt wurden, begaben wir uns in die Stollen des Endlagers für schwach- und mittelaktive Abfälle. Am Schachteingang begegnete uns wie an vielen anderen Orten die Figur der heiligen Barbara. 

Schutzkleidung soll als Barriere zwischen den Trägerinnen und radioaktiven Stoffen dienen und verhindern, dass Partikel wie Staub oder Erde in direkten Kontakt mit Haut oder Haaren kommen. Sie soll eine radioaktive Kontamination vermeiden, einige Arten von Schutzkleidung tragen auch zur Verringerung der Strahlenbelastung bei. In kontrollierten Bereichen - in denen Personen einer gefährlichen Strahlendosis ausgesetzt sein könnten - tragen Dosimentristinnen Ganzkörperanzüge und verwenden Geigerzähler, um die Strahlungswerte zu überwachen. In diesen Bereichen werden strenge Protokolle befolgt, um die Strahlenbelastung zu minimieren. Der jährliche Grenzwert für die Strahlenbelastung für beruflich exponierte Personen liegt bei 20 Millisievert, ein Schwellenwert, der zum Schutz der Arbeitnehmer_innen in diesen Bereichen sorgfältig eingehalten wird.

Leihgabe / Kernkraftwerk Paks