Exhibition research display object 1: Power plant chart
06.12.24
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Ein Kernkraftwerk funktioniert ähnlich wie ein Kohlekraftwerk. Jedoch wird hier keine Kohle verbrannt, sondern durch Kernspaltung Hitze erzeugt, durch welche Wasserdampf entsteht. Der Wasserdampf treibt eine Turbine an, die mit einem Generator verbunden ist, der Strom erzeugt. Die hier gezeigte schematische Zeichnung zeigt das ungarische Kernkraftwerk Paks, das an der Donau gelegen ist. Die Zeichnung könnte aber auch das Kernkraftwerk Rheinsberg am Stechlinsee oder ein beliebiges, an einem Gewässer gelegenes Kraftwerk zeigen, das Wasser zur Kühlung benötigt. Kernkraftwerke sind nicht baugleich, gemein ist jedoch allen, dass sie Kernenergie nutzen, um die Hitze zu erzeugen, die es braucht, um durch Wasserdampf Turbinen zu betreiben, die Strom erzeugen.

Mit wenigen Ausnahmen wird in Kernkraftwerken Uran als Brennstoff verwendet. In Druck- oder Siedewasserreaktoren wird das Uran gespalten, wodurch Elektronen und Hitze freigesetzt werden. Die Hitze wird dann auf das Wasser übertragen, in dem sich die sogenannten Brennstäbe befinden. Sie enthalten das radioaktive Uran. Das Wasser wird durch diesen Prozess erhitzt und durch den bereits beschriebenen Prozess wird Energie erzeugt.
Aufgrund der großen Wassermengen, die für den Betrieb eines Kernkraftwerks benötigt werden, hat das abfließende Wasser meist nicht genügend Zeit, um abzukühlen. Aufgrund dieser Tatsache stellen Kernkraftwerke häufig eine Umweltbelastung dar, da die Gewässer, die zur Kühlung verwendet werden, erhitzt werden und das Ökosystem gestört wird. Dies war beim Stechlinsee in Deutschland der Fall, der genau neben dem DDR-Kernkraftwerk Rheinsberg gelegen ist. Lokalen Erzählungen zufolge war der See an der Stelle, an der das Kühlwasser eingelassen wurde, 10 Grad wärmer als die Durchschnittstemperatur, so dass Menschen sogar im Januar dort baden gegangen sein sollen. Im ungarischen Paks, wo auch zu warmes Wasser in die Donau geführt wird, liegt eine Genehmigung vor, das Wasser über die eigentlich zulässige Temperatur zu erhitzen.
Durch die sich drastisch verändernden Klimabedingungen sind Gewässer und Flusssysteme mit den verheerenden Auswirkungen von Dürreperioden konfrontiert. Dadurch besteht die Gefahr, dass Kernkraftwerke aufgrund niedriger Wasserstände vorübergehend abgeschaltet werden müssen.


Eine weitere schematische Zeichnung, ausgestellt im Reparatur- und Schulungszentrum des Kernkraftwerks Paks, Paks, Ungarn. Foto des Kuratorenteams.